Britta Lieberknecht und Reinhard Gerum haben den Kern dieser begehbaren Tanzinstallation in der Wüstenlandschaft Australiens mit Videofilmen und Land Art Projekten entwickelt. Das Färben des Körpers ist das Thema, von dem sie in Performance und Videoskulptur in Zusammenarbeit mit dem Violinisten Harald Kimmig ausgehen. Das Publikum kleidet sich in Papieranzüge und erlebt so geschützt wie ein steril anmutender Raum durch die sich steigernden Aktionen der Performer mit den Farbmitteln in eine höchst sinnliche Landschaft verwandelt wird. Farbpigmente in den Körper des Akteurs hineingeklopft und geschlagen und ein Tanz, der z.B. mit Eintauchen des Kopfs in einen Eimer flüssige Farbe beginnt rufen starke Assoziationen wach. Eine Videostele zeigt Kompositionen gefärbter Körperteile und australische Landschaftsaufnahmen und verbindet die live acts. Ausgehend vom Staub und der Intensität der Wüste und von der Auseinandersetzung mit der Kultur ihrer ursprünglichen Bewohner wird ein Ritual inmitten der Zuschauer aufgeführt, das archaische Bilder provoziert und sie mit Technologie und Moderne verbindet.

Kölner Stadt- Anzeiger

von Basil Nikitakis

“Es ist eine ruhige, klar strukturierte Performance, die mit harten Kontrasten die Symbolik und archaische Kraft von Farben ins Zentrum rückt und in den Kontext der rituellen Praxis der Aborigines stellt. Wenn sie am Ende ihren Kopf in einen Eimer flüssiger Farbe taucht, wenn sich ihr Körper mehr und mehr mit jeder Drehung einfärbt, wenn ihr am Ende dunkelblaue Farbe wie Blut aus dem Mund läuft, dann sind einige Bestimmungen ziemlich ins Rutschen geraten: Zivilisation und Wildnis, Körper und Farbe, Bewegung und Stillstand.“

Kölner Stadt- Anzeiger

von Christoph Hennes

Der überraschende und optisch in seiner Intensität beeindruckende „Vorgang“ markierte den Anfang des „Tanz in Blau“, einer Solotanzperformance der im klassischen Tanz ausgebildeten Kölner Künstlerin Britta Lieberknecht. In der weiteren Inszenierung kreierte auch der restliche Farbinhalt des Eimers auf der Folie ein tänzerisch gestaltetes Kunstwerk. Das Blau wurde zum Medium der Bewegung. Die spannende Paarung von überraschender Radikalität in der Aufführung mit tänzerischer Ästhetik in ruhigen und kraftvoll fliessenden Bewegungen war für viele Gäste sicherlich einer der Höhepunkte bei der Eiszeit des „Kunstverein Köln rechtsrheinisch“.“

KANGA-FUCKIN-ROO

Tanzinstallation mit Videoskulptur

Dauer: 90 Min.
Tanz, Aktion, Videoskulptur: Britta Lieberknecht, Reinhard Gerum
Violine: Harald Kimmig
Publikumsführerin: Barbara Fuchs
Videodokumentation: Gerrit Busmann
Videostills: Gerrit Busmann

Nominiert für den Kölner Tanztheater Preis
KANGA-FUCKIN-ROO wurde zuletzt im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl sowohl als Aufführung als auch als Ausstellung im Rahmen von „Grenzgänge 2004“ gezeigt.

BIOGRAFIE HARALD KIMMIG

RAUM ca 200 qm ideal
Boden und Wände werden komplett mit Silofolie ausgekleidet
8 Barco Monitore
8 DVD Player
max. Zuschauerzahl: 80