Vibes

Tanzperformance im Raum zwischen den Worten

Künstlerische Leitung: Britta Lieberknecht
Choreografie: Britta Lieberknecht & Company
Tanz: Clara Thierry, Dario Wilmington, Jacob Gómez Ruiz, Maria Flores Mujica, Neus Barcons Roca
Musik, Performance: Gerno Bogumil
Lichtdesign: Dietrich Schuckließ
Fotos: Martin Miseré
Videodokumentation: Barbara Schröer
PR Design: Mira Savani Falkenberg, Frank Domahs

Nominiert für den Kölner Tanztheaterpreis

Vibes feiert die zwischenmenschliche Begegnung in physischer Präsenz und spielt mit Aspekten der Verständigung – mit ausdrucksstarkem Tanz und mit gesprochenen und unausgesprochenen Worten. Die Wellenlänge, die sinnliche Information, der Funke, der knisternd überspringt und die Stimmung sind der Stoff, aus dem die Performance schöpft.

Fünf Tänzer*innen führen einen tänzerischen Dialog – ausgehend von intuitiven sinnlichen Informationen. Oder auch von innerlich Gesprochenem. Sie vertanzen die unausgesprochenen Worte um miteinander und mit dem Publikum zu kommunizieren. Ihre Dialoge verwickeln das Publikum in den Reiz der physischen Gegenwart, in die Energie und Schwingung des Moments. Ebenfalls tanzen und sprechen sie im Stehgreif erfundene Erzählungen, in denen gesprochene Worte und Bewegungen ein situationskomisches, kreatives Zusammenspiel eingehen. Bewegungen werden Worte und Worte werden Bewegung. Die Freiheit der Interpretation und die Tücken der zwischenmenschlichen Kommunikation führen zu einem spannungsvollen Austausch. Die auf diese Weise gesteigerte Kommunikation mit allen Sinnen bilden den großen Reiz dieser Performance. Mit frei fließendem, authentischem Tanzvokabular und hoher Sensibilität kreieren die Tänzer*innen eine vibrierende Performance.

Trailer

Mitschnitt

Presse

Zitat

„Vibes“ steckt voller Überraschungen und fesselt sein Publikum mit knisternden Begegnungen, in denen frische Tanzfiguren zu sehen sind. Eine Choreographie, die keine Konventionen zulässt, gut ausbalanciert ist und stets experimentell bleibt…Eine faszinierende Angelegenheit, wie die Paare einander locken, herausfordern und mit feinem Humor erobern… Lange gab es keine Tanzproduktion in Kölns freier Szene mehr, in der soviel getanzt wurde.“

Ganze Kritik

Wenn man sich nur gut riechen kann…
In „Vibes“ gehen Britta Lieberknecht und ihr Ensemble auf Tuchfühlung
Beziehungen haben eine Zukunft, wenn man sich gut riechen kann. Also erschnuppern sich die Tänzerinnen (Clara Thierry, Maria Mercedes Flores Mujica und Neus Barcons Roca) und Tänzer (Dario Wilmington und Jacob Gómez Riuz) des Ensembles von Britta Lieberknecht zunächst einmal. Offenbar sind die Düfte angenehm, denn nun darf das Publikum in der Tanzhalle der Alten Feuerwache erleben, wie die „Vibes“ wirken.
Mit dem Titel ist die Ausstrahlung gemeint, und davon besitzt das fünfköpfige Ensemble einiges an Potenzial. Schon die Körper sind sehr unterschiedlich und finden sich dann doch in wechselnden Duetten. Die zierliche Neus Barcons Roca entdeckt tanzend den Körper des großgewachsenen Dario Wilmington. Die komplexen Choreographien des Abends eint, dass sie die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau betonen.
Und das funktioniert, weil man sich auf Augenhöhe begegnet.
Lange gab es keine Tanzproduktion in Kölns freier Szene mehr, in der soviel getanzt wur-de. Mehr als 70 Minuten lang wird mit dem Körper erzählt. Eine faszinierende Angelegenheit, wie die Paare einander locken, herausfordern und mit feinem Humor erobern. Dazu liefert Gerno Bogumil dezente, aber pointierte Klänge. In einer Sequenz begleitet er Maria Mercedes Flores Mujica mit dem Kornett, die Bewegungen von Tanz und Musik korrespondieren so treffend, dass der Dialog zu einer spontan entwickelten Jazz-Sequenz wird.
„Vibes“ steckt voller Überraschungen und fesselt sein Publikum mit knisternden Begegnungen, in denen frische Tanzfiguren zu sehen sind. Eine Choreographie, die keine Konventionen zulässt, gut ausbalanciert ist und stets experimentell bleibt.

Zitat

„Es ist die Architektur der Beziehungen, die die fünf immer wieder in Variationen performen. Sie beziehen sogar das Publikum ein, das überrascht entweder wegschaut oder mitagiert. „Man spürt jeden Luftzug, die Körperlichkeit – so nahe ist man noch keinem Tänzer gekommen“, sagt eine Besucherin später. „Dieses achtsame Miteinander hat mich sehr berührt – das brauchen wir in dieser Zeit“.

Ganze Kritik

Wenn Menschenpaare verschmelzen
Britta Lieberknecht „testet“ ihre neue Choreografie „Vibes“ im Studio Britanniahütte
Bergisch Gladbach
Wenn Britta Lieberknecht zu Proben in ihr Studio Britanniahütte 25a einlädt, zieht sie regelmäßig Freunde des zeitgenössischen Tanzes an. Gleich zwei Vorpremieren von „Vibes“ (Schwingungen) sind denn auch in den letzten Tagen ausgebucht.
Es gibt kein Bühnenbild und kein Bühnenlicht, nur Stühle für die Besucher an den Wänden.
Und dennoch nimmt der tänzerische Dialog der fünf TänzerInnen sofort gefangen, man ist Teil dieser Performance, einen „Testflug“ nennt Britta Lieberknecht als künstlerische Leiterin diese Probe am Samstag, die so ganz anders ausfällt als die vorherige: „es gibt immer wieder neue Geschichten – der letzte Teil war improvisiert“, sagt sie nach der über einstündigen Vorstellung.
Zwei Monate lang haben die TänzerInnen Clara Thierry, Dario Wilmington, Jacob Gómez Ruiz, Maria Flores Mujica, Neus Barcons Roca und der Klangperformer Gerno Bogumil an der Vermittlung zwischenmenschlicher Verständigung gearbeitet und in einer eigenen Körpersprache Dialoge ohne Worte entwickelt – jeder mit einer anderen Körpersprache.
Zu Trompetenklängen beginnt die Begegnung dreier Tänzerinnen und zweier Tänzer mit gegenseitigem Annähern, Beschauen, bis sich zwei Paare näher betrachten, beriechen. Irgendwann formieren sie sich zu einer ineinander verschlungenen Gruppe, die entfernt an die Skulptur „Raub der Sabinerinnen“ von Giambologna in Florenz erinnert, in Abwehr, irgendwann auf dem Boden rutschend – jedes Individuum wie in Trance, in Zeitlupe. Wieder nähert sich ein Paar an, atmet und agiert im selben Rhythmus bis es in akrobatischen Schwingungen miteinander ver-schmilzt.
Es ist die Architektur der Beziehungen, die die fünf immer wieder in Variationen performen. Sie beziehen sogar das Publikum ein, das überrascht entweder wegschaut oder mitagiert. „Man spürt jeden Luftzug, die Körperlichkeit – so nahe ist man noch keinem Tänzer gekommen“, sagt eine Besucherin später. „Ja, Vibes lebt auch von Ihrer Präsenz – jedes Publikum ist anders“, sagt Britta Lieberknecht. „Dieses achtsame Miteinander hat mich sehr berührt – das brauchen wir in dieser Zeit“. stellt Christiane Budden, Tänzerin und Tanzpädagogin, fest.
In der Halle der Alten Feuerwache in Köln. Melchiorstraße 3, feiert „Vibes“ heute, am Donnerstag, Premiere. „Wir verfügen dann ein über eine Fläche, die viel größer ist als hier“, so Lieberknecht. Eine spannende Herausforderung!

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