Space for your Imagination

Tanzperformance zu Musik von Keith Jarrett und B.A. Zimmermann

Choreografie: Britta Lieberknecht
Tanz: Neus Barcons Roca, Kanako Minami, Sophia Ndaba, Paraskevi Terzi, Anais Van Eycken, Petra Van Gompel
Lichtdesign: Marc Brodeur
Fotos: Meyer Originals
Videodokumentation: Monika Pirch
PR Design Banane Design Bremen

Musik
Keith Jarrett: Ausschnitte aus dem Paris Konzert und dem Scala Konzert
B.A. Zimmermann: Tratto I, Stille und Umkehr, 4. Satz des Konzerts für Cello und Orchester, Konzert für Trompete und Orchester

Britta Lieberknecht & Company zeigt fantasievollen Tanz zu zeitgenössischer Musik.
Auszüge aus Keith Jarretts Paris und Scala Konzerten begegnen Musikstücken von B.A. Zimmermann. Beide Musikschöpfende brachen nicht mit der Alten und klassischen Musik sondern stützten ihre Form der Neuen Musik darauf. Britta Lieberknecht zeigt mit einer alternierende Sequenz nicht nur die Gegensätzlichkeit sondern auch eine erstaunliche Harmonie und Interaktion dieser Werke. Die sechs Tänzerinnen zeigen kraftvoll und ausdrucksstark Bilder von weiblicher Befreiung und Gemeinschaft. Eine ekstatische Reise durch Fantasien, geschürt von abstrakter tänzerischer Sprache.

Die bildstarke Choreografie setzt sich mit der Musik in der Tiefe auseinander und lässt ihre Menschlichkeit und Emotion hervortreten. Wie in ihren Werken zu Barockmusik spannt sich Britta Lieberknechts tänzerische Umsetzung von der Interpretation des kleinsten Details bis zu großer Freizügigkeit.

Die sechs Tänzerinnen pulsieren gefangen in der Geborgenheit der Gruppe, eben noch als Einheit, jetzt ineinander verhakt – es stoßen nicht nur Musiken mit unterschiedlichen Weltsichten aufeinander, sondern auch Charaktere und Bewegungsqualitäten. Lyrische Tänze brechen um zu rätselhaft vibrierenden Interaktionen, explosiver Energieaustausch fällt in sich zusammen zu zarten Schwingungen, die sechs Tänzerinnen berühren einander – zärtlich, manipulierend, gewalttätig? B. A. Zimmermanns kriegerische musikalische Attacke hinterlässt eine zerbrochene Körperlandschaft, sein jazziges Aufpeitschen treibt die Tänzerinnen an Grenzen. Ein Wechselbad der Gefühle, eine aufregende und wundersame Reise durch Extreme, die sich organisch entwickelt und Fantasie freisetzt. Und mit einem beeindruckenden rhythmischen Ritual endet.

„Space for your Imagination“ – eine Einladung an den Zuschauer, seiner Fantasie zu folgen und eine ganz eigene Welt tänzerischen und musikalischen Ausdrucks zu entdecken.

Teaser mit Musik von Keith Jarret

Presse

Zitat

„Einen großartigen Beginn liefert Neus Barcons Roca mit einer Choreografie, in der jede Bewegung auf Keith Jarretts „Paris Konzert“ reagiert. Klang wird in Bewegung übersetzt, ein wunderbarer Wechsel der Medien, in dem die Abstraktion der Klänge nicht an Bedeutungsmuster verschenkt wird.“

Zitat

„Statt Barock wie in der vorherigen Arbeit jetzt also die Neue Musik, die sie zu einer ihrer typischen emotionalen Bewegungskompositionen inspiriert hat. Vor allem der amerikanische Pianist Keith Jarrett, bekannt durch seine Soloimprovisationen (allen voran das „The Köln Concert“ von 1975) strukturiert mit seiner bildreichen Musiksprache die wechselnden Begegnungen der Tänzerinnen als Einzelne, oder in Zweierbeziehungen oder als schmusendes Gruppenknäuel.“
„Unter die Haut geht Bernd Alois Zimmermanns zehnminütiger Orchestersatz „Stille und Umkehr“. Mit peitschenden Rhythmen reitet er kriegerische Attacken gegen den Abschied, den das Spätwerk thematisiert- das Zimmermann übrigens kurz vor seinem Selbstmord 1970 geschrieben hat. Bis an ihre Grenzen treibt das Stakkato die Tänzerinnen, die danach erschöpft in ein starkes Schlussbild sinken. Britta Lieberknecht ist Puristin, was die Präsentation auf der Bühne angeht, und so wird auch „Space“ hauptsächlich vom Licht akzentuiert…Das ist berührend und erschreckend zugleich- und symbolisiert genau jene Pole, an denen Britta Lieberknecht so gerne zieht.“

Ganze Kritik

Erschöpfendes Stakkato
Britta Lieberknecht inszeniert Choreografie zu Jarret und Zimmermann
Viel Raum für Fantasie bietet Choreografin Britta Lieberknecht den Zuschauern in ihrem neuen Stück, das denn auch den Titel „Space for your Imagination“ trägt. Mit sechs Tänzerinnen aus aller Welt probt die Kölnerin derzeit in ihrem Studio im Gladbacher Gewerbegebiet Britanniahütte zu Musik von Keith Jarrett und Bernd Alois Zimmermann. Tanzfreunde haben hier im urigen Industrie-Ambiente die Gelegenheit, die Produktion als Vorpremiere unter Studiobedingungen zu sehen, bevor sie in der Alten Feuerwache in Köln an den Start geht. „Ein reizvoller Kontrast“, freut sich die Musikliebhaberin.
Statt Barock wie in der vorherigen Arbeit jetzt also die Neue Musik, die sie zu einer ihrer typischen emotionalen Bewegungskompositionen inspiriert hat. Vor allem der amerikanische Pianist Keith Jarret, bekannt durch seine Soloimprovisationen (allen voran das „The Köln Concert“ von 1975), strukturiert mit seiner bildreichen Musiksprache die wechselnden Begegnungen der Tänzerinnen als Einzelne, in Zweierbeziehungen oder als schmusendes Gruppenknäuel.
Unter die Haut geht Bernd Alois Zimmermanns zehnminütiger Orchestersatz „Stille und Umkehr“. Mit peitschenden Rhythmen reitet er kriegerische Attacken gegen den Ab-schied, den das Spätwerk thematisiert – das Zimmermann übrigens kurz vor seinem Selbstmord 1970 geschrieben hat. Bis an ihre Grenzen treibt das Stakkato die Tänzerinnen, die danach erschöpft in ein starkes Schlussbild sinken.
Britta Lieberknecht ist Puristin, was die Präsentation auf der Bühne angeht, und so wird auch „Space“ hauptsächlich vom Licht akzentuiert, an dem Marc Brodeur noch tüftelt. Anders als in „Schimmerndes Blau“, der vorangegangenen Produktion. „Wir wollen keine romantischen Farbspiele“, betont er und schreibt mathematische Formeln in einen Block. Weiß wird es sein, überlegt er. „Ich will die Frauen und ihre Interaktionen im Fokus haben“, sagt auch Lieberknecht. Fürs Foto arrangiert sie eine Mutter-Kind-Szene an einem kleinen Tisch mit kleinen Stühlen und den beiden kleinsten Tänzerinnen, die zart wirken wie Kinder und von ihren beiden Gegenspielerinnen wie Marionetten bewegt werden. Das ist berührend und erschreckend zugleich – und symbolisiert genau jene Pole, an denen Britta Lieberknecht so gern zieht.

Förderer